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Sex als Druckmittel schadet der Beziehung


Sexualität
Wenn Sex in der Beziehung zum Druckmittel wird

mm

Aktualisiert am 24.04.2012Lesedauer: 2 Min.
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Meist setzen Frauen Sexentzug als Druckmittel ein.Vergrößern des Bildes
Meist setzen Frauen Sexentzug als Druckmittel ein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

"Nein, Schatz, heute nicht." Laut Umfragen sehen vor allem Frauen Sexentzug als ein geeignetes Druckmittel an, um sich in ihrer Beziehung durchzusetzen. Paarberater warnen jedoch: Wenn aus dem Liebesspiel ein Machtkampf wird, kippt die Partnerschaft in ein gefährliches Ungleichgewicht.

Frauen führen Machtkampf per Sexentzug

Sexuelle Verweigerung wird häufiger von Frauen eingesetzt, um ihren Partner bei Beziehungskonflikten zu strafen. Die Anfänge sind dabei oft schleichend. Beispielsweise wehrt sich der eine nach einem Streit gegen den Versöhnungssex und zeigt damit: "Du hast etwas falsch gemacht, ich entziehe mich dir." Sex wird zum Instrument der Rache oder zu einer Belohnung, die sich der andere erst verdienen muss. Eric Hegmann, Beziehungsexperte aus Hamburg, schildert die Folgen dieses Verhaltens: "Meist wird der zurückgewiesene Partner dann eine neue Strategie versuchen: liebe Worte, Versprechungen, Entschuldigungen. Aus solchen Situationen werden schnell Rituale oder ein Stellvertreterkrieg, in denen es um die Klärung der Dominanz geht."

Sexentzug verändert die Streitkultur

Die weiteren Konsequenzen dieser Art von Konfliktlösung sind so vielfältig wie die Gründe. Hegmann dazu: "Eine Partnerin, die beispielsweise Sex gegen Aufmerksamkeit erpresst, bewirkt etwas anderes als eine, die Sexentzug als Strafe einsetzt. Im ersten Fall kann der Partner vielleicht entdecken, dass sie sich Intimitäten weniger routiniert und dafür fantasievoller und fürsorglicher wünscht. Im zweiten Fall werden sich vermutlich die Gräben weiter öffnen und die Streitkultur schlechter werden." Durch das Erpressungsspiel wird dann aus Lust schnell Frust. Kränkung, Eifersucht, Selbstzweifel ("Bin ich nicht mehr attraktiv genug?") und Aggression ("Stell dich nicht so an!") können folgen.

Sex wird zum Beziehungsgift

Druck kann jedoch auch ausgeübt werden, wenn einer der beiden Partner öfter Sex will oder andere Vorstellungen vom gemeinsamen Liebesleben hat als der andere: "Wenn du mich liebst, schläfst du jetzt mit mir." Das kann auch bis hin zu Drohungen führen: "Wenn Du das nicht mir machst, dann suche ich jemanden, der das tut." Diese Formen von sexuellem Machtkampf haben zur Folge, dass Konflikte nicht mehr zwischen zwei gleich starken Partnern ausgetragen werden. „Manipulativ eingesetzter Sex ist kein Beziehungskitt sondern pures Beziehungsgift“, kommentiert Hegmann. "Lebendige Sexualität sollte ein wechselseitiges Geben und Nehmen sein."

"Jeder sollte führen und sich verführen lassen"

Wenn durch solche Verhaltensweisen der Spaß an Erotik verfliegt, verliert das Paar eine wichtige Bindung - und die Sexualität ihre Rolle als gleichberechtigte, körperliche Kommunikation. Hegmann verweist darauf, wie wichtig Offenheit und ein fantasievolles Liebesleben sind. "Beim Liebesspiel sollten die Partner sich abwechseln und jeder in der Lage sein, einmal zu führen und sich dann wieder führen zulassen", folgert der Paarexperte. Wer jedoch merkt, dass es dafür schon zu spät ist und die Sexualität in der Beziehung zur Konfliktlösung genutzt wird, sollte versuchen, sich über die Gründe klar zu werden und ein Gespräch mit dem Partner suchen. Auch Paartherapeuten können helfen, destruktive Verhaltensmuster wieder zu lösen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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